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Fragen und Antworten zu Gebäudeschäden von I-O-K

Immer wieder erreichen uns verschiedene Fragen zu verschiedenen Gebäudeschäden. An dieser Stelle wollen wir Ihnen gesammelt Antworten zu den häufigsten Themen geben.

Schimmelpilze

Schimmelpilze bzw. der Befall damit ist eines der häufigsten Probleme im Rahmen von Gebäudeschäden. Grund genug, dazu entsprechende Hintergrundinformationen bereitzustellen.

Was ist Schimmelbefall (mikrobieller Befall)?

Schimmelbefall wird hervorgerufen durch Schimmelpilze, Hefen und Bakterien (Mikroorganismen). Mit Schimmel befallene Materialien sind Baumaterialien oder Inventar die mit Mikroorganismen besiedelt sind, unabhängig davon, ob die Organismen vital/aktiv darin wachsen oder gewachsen und bereits abgestorben sind. Begrifflich spricht man üblicherweise von „Schimmel“.

In diesem Zusammenhang werden häufig auch die Begriffe „mikrobieller Befall“ (Schimmelpilze und/oder Bakterien) oder „Schimmelbefall“ bzw. „Schimmelpilzbefall“ benutzt.

Oliver Klar BausachverständigerHinweis von Oliver Klar:
Bei Schimmelpilzbefall nicht darauf vertrauen, dass alles gut wird – sondern handeln!
Rufen Sie I‑O‑K unter ✆ 0 22 33 – 71 62 455 an oder schreiben Sie eine Email!

Was ist eine „Kontamination“ mit Mikroorganismen?

Im Unterschied zum Schimmelbefall ist die Kontamination eine über die allgemeine Hintergrundbelastung hinausgehende Verunreinigung von Oberflächen oder Materialien durch Mikroorganismen oder biogene Partikel und Stoffe, die durch direkten Kontakt mit befallenen Materialien oder über den Luftweg erfolgt.

Welche Faktoren beeinflussen das Schimmelpilzwachstum?

Es gibt verschiedene Faktoren die das Wachstum von Schimmelpilzen beeinflussen. Zum Beispiel das Nährstoffangebot (wie z.B. Staub, zellulosehaltige Stoffe etc.), die Temperatur, der pH-Wert und die Feuchtigkeit.

Da das Nährstoffangebot in Gebäuden vielfältig und in der Regel in ausreichender Menge vorhanden ist – die Temperatur in der Regel in einem für den Schimmelpilz optimalen Bereich liegt und der pH-Wert sich verändern kann – ist die wichtigste Ursache für Schimmelwachstum, in der Regel die Feuchtigkeit.

Was bedeutet „Vorsorgeprinzip“ in Zusammenhang mit dem Thema „Schimmelbefall“?

Gemäß dem Umweltbundesamt ist Schimmelwachstum im Innenraum als Gesundheitsrisiko zu betrachten, auch ohne, dass ein quantitativer und kausaler Zusammenhang zwischen dem Vorkommen einzelner Schimmelpilzarten oder bestimmten biogenen Schadstoffen und Gesundheitsbeschwerden gesichert hergestellt werden kann.

Im Zusammenhang mit dem Thema: „Vorsorgeprinzip“ findet man z.B. im „Leitfaden zur Vorbeugung, Erfassung und Sanierung von Schimmelbefall in Gebäuden („Schimmelleitfaden“), des Umweltbundesamtes von 2017:

„Die Feststellung einer Schimmelquelle im Innenraum darf nicht mit einem akuten
Gesundheitsrisiko der Raumnutzer gleichgesetzt werden
. Das Ausmaß eines Gesundheitsrisikos durch Schimmel in Innenräumen ist zum einen abhängig von der Empfindlichkeit und Exposition der Raumnutzer und zum anderen von Art und Ausmaß des Schadens und kann im Einzelfall aufgrund fehlender wissenschaftlicher Daten u.a. zu Expositions-Wirkungsbeziehungen meist nicht genau quantifiziert werden.

Da aus epidemiologischen Studien jedoch hervorgeht, dass mit Feuchteschäden und Schimmelwachstum im Innenraum gesundheitliche Beeinträchtigungen einhergehen können …, sollte Schimmelbefall im Innenraum als hygienisches Problem angesehen und nutzungsklassenabhängig fachgerecht beseitigt werden.

Es gilt das Vorsorgeprinzip, nach dem potenziell gesundheitsschädliche Expositionen durch Schimmelbefall zu minimieren sind, bevor es zu Erkrankungen kommt.

Wärmebrücken und Thermogramme

Was ist eine Wärmebrücke?

Wärmebrücken (umgangssprachlich, fälschlicherweise auch „Kältebrücken“ genannt) sind die Bereiche einer Baukonstruktion, über welche – stofflich oder geometrisch bedingt, im Vergleich zu den angrenzenden Bauteilen – schneller Wärme von innen nach außen abgeleitet wird. In diesen Bereichen kommt es zu einem verstärkten Wärmeabfluss von innen nach außen.

Dies führt dann im Ergebnis dazu, dass die raumseitigen Bauteiloberflächentemperaturen im Bereich der Wärmebrücken geringer sind, als in den angrenzenden Bereichen. Verstärkt treten diese Effekte in der kühleren Jahreszeit auf.

Was ist eine Thermografie?

Bei der Thermografie handelt sich um ein bildgebendes Verfahren – ähnlich einer Fotoaufnahme. Im Unterschied zur Fotografie wird nicht das reale Bild aufgenommen, sondern es wird die von dem „thermografierten“ Körper ausgehende Infrarotstrahlung (Wärmestrahlung) erfasst. Die vom „thermografierten“ Objekt abgestrahlte Temperatur, wird dann im so genannten Thermogramm (Wärmebild) farblich differenziert dargestellt.

Oliver Klar BausachverständigerHinweis von Oliver Klar:
Bei Wärmebrücken gilt es zu handeln.
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Dabei entsprechend im Thermogramm die verschiedenen Farben, den unterschiedlichen Oberflächentemperaturen. Die Farbdarstellung selbst kann vom Thermografen – in Abhängigkeit von der Aufgabenstellung – unterschiedlich gewählt werden. So werden kühlere Bereiche – also die Bereiche, in denen der Wärmestrom von innen nach außen stärker ausgeprägt ist – farblich anders dargestellt, als die wärmeren Bauteilbereiche.

Zielsetzung einer thermografischen Aufnahme (Thermografie) ist es, die Wärmeabstrahlung zu visualisieren, zum Beispiel, um so genannte Wärmebrücken auf zu spüren und ihren Verlauf sichtbar zu machen.

Zum Teil werden so auch bauliche Strukturen – wie z.B. einzelne Mauerwerkssteine – sichtbar.

Feuchtemessungen

Was ist das CM-Messverfahren?

Bei der Carbid-Methode wird im Verlauf der Untersuchung/ Messung eine Baustoffprobe entnommen – z.B. Estrich – und in einer speziellen Druckflasche aus Stahl mit einer Chemikalie vermischt. Bei der Reaktion dieser beiden Komponenten in der verschlossenen Druckflasche entsteht ein Gas. Der Gasdruck wird gemessen und lässt auf den Feuchtigkeitsgehalt zurückschießen.

Der Druck im Druckbehälter ist abhängig von der Menge an Acetylengas, welche entsteht. Da sich das Acetylengas aus Calziumkarbid und Wasser bildet, ist der entstehende Druck ein Maß für die Wassermenge, die der chemischen Reaktion zugeführt wurde.

Weitere Stichworte in diesem Zusammenhang sind auch Calziumcarbidmethode, Acethylenmeßverfahren und CM-Meßgerät.

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Was ist die Darr-Methode?

Das Darr-Messprinzip (von darren = austrocknen) basiert auf dem Vergleich des Probegewichts in verschiedenen Wassersättigungszuständen. Das Darr-Messprinzip ermöglicht Feuchteangaben in Gewichtsprozent. Die ermittelte Maßeinheit wird in Masse-% angegeben.

Die z.B. mittels Stemmhammer oder Kernbohrung entnommene Baustoffprobe wird unmittelbar nach der Entnahme luftdicht verpackt und dann in das Labor transportiert, wo sie anschließend unverpackt gewogen wird (Gewicht der entnommenen Probe).

Im Anschluss an die Wägung wird die Baustoffprobe in einem Trockenschrank bei bestimmten Temperaturen (materialabhängig) so lange getrocknet, bis kein Gewichtsverlust mehr stattfindet. Danach liegt das Gewicht der trockenen Baustoffprobe vor.

Aus diesen beiden Werten lässt sich der Gesamtfeuchtegehalt der Baustoffprobe zum Zeitpunkt der Baustoffprobenentnahme in Masse-% ermitteln.

Mit den so gewonnenen Erkenntnissen lässt sich anhand des ermittelten Gesamtfeuchtegehaltes der entnommenen Baustoffprobe in Masse-% beurteilen, ob ein Baustoff einen Feuchtegehalt über der Ausgleichsfeuchte aufweist.

Was versteht man unter der Ausgleichsfeuchte?

Unter der Ausgleichsfeuchte (z.B. auch praktischer Feuchtegehalt genannt) versteht man den Feuchtegehalt eines Stoffes, den dieser auf natürlichem Weg bei den am Einbauort vorherrschenden Raumklimabedingungen (der Umgebungsfeuchte) annimmt. Die Ausgleichsfeuchte wird masse- oder volumenbezogen in Prozent angegeben.

Was ist die relative Luftfeuchte?

Die relative Luftfeuchte („φ“) ist das Verhältnis von der Menge an Wasserdampf die in einem Kubikmeter Raumluft enthalten ist („w“ – Einheit = g/m³), zu der Menge an Wasserdampf, die dieser Kubikmeter Raumluft bei der vorherrschenden Temperatur maximal aufnehmen kann („wmax“ – Einheit = g/m³).

φ = w : wmax      [%]

w = wird auch absolute Feuchte genannt.

wmax = Ist die bei der vorherrschenden Raumtemperatur maximal mögliche absolute Feuchte. Die Luft ist mit Wasserdampf gesättigt, die relative Luftfeuchte beträgt in diesem Zustand 100%.

Wann gilt eine Estrich-Dämmschicht-Trocknung (E-D-T) als erfolgreich abgeschlossen?

Die Durchführung von technischen Trocknungsleistungen sollte durch geeignete Fachfirmen ausgeführt werden. Dabei sind bei der Ausführung und Kontrolle die gültigen WTA-Merkblätter (WTA = Wissenschaftlich-Technische Arbeitsgemeinschaft für Bauwerkserhaltung und Denkmalpflege) zu beachten.

Die ausführende Fachfirma sollte in der Lage sein, eigenständig zu entscheiden, in welchem Umfang technische Trocknungsmaßnahmen in geeigneter Art und Weise durchzuführen sind und wann die technische Trocknung als erfolgreich beendet gilt. Gemäß dem für die technische Trocknung gültigen WTA-Merkblatt muss das Fachunternehmen seinem Auftraggeber einen Nachweis darüber erbringen, dass die Trocknung erfolgreich abgeschlossen wurde.

Für die Feuchtemessung vor, während und nach einer technischen Trocknung, können verschiedene Verfahren verwendet werden. Zum Beispiel:

  • Hygrometrische Luftfeuchtemessung
  • CM-Verfahren (Calciumcarbid-Methode)
  • Gravimetrisches bzw. Darr-Messverfahren
  • Dielektrisches / Kapazitives Messverfahren
  • Mikrowellenmessverfahren
  • Neutronensondenmessverfahren

Dabei wird gemäß dem WTA-Merkblatt die hygrometrische Luftfeuchtemessung favorisiert – insbesondere zur Abschlussmessung / Erfolgskontrolle. Bei diesem Messverfahren wird die relative Luftfeuchte gemessen, die sich in einem geschlossenen Hohlraum bzw. einem Baustoff einstellt.

Das Ziel der technischen Trocknung ist es, die Baustoffe soweit herunterzutrocknen, dass bei üblichen, in den Hohlräumen / Dämmstoffen zu erwartenden Temperaturen keine mikrobiell kritischischen relativen Luftfeuchten von > 70 % auftreten.

Zur Überprüfung des Trocknungserfolges erfolgt die Messung mittels Tiefenmesssonde drei bis fünf Tage nach Trocknungsende, z.B. durch die Trocknungsöffnungen, welche nach Abschluss der Trocknungsmaßnahme für die Kontrollmessungen luftdicht verschlossen wurden. Anhand der in Dämmschichten / Hohlräumen gemessenen relativen Luftfeuchte / Temperatur können Rückschlüsse auf den Trocknungserfolg und das Schimmelbildungsrisiko gezogen werden.

Anmerkung: Das Warten von drei bis fünf Tagen resultiert daraus, dass experimentelle Trocknungsversuche gezeigt haben, dass es z. B. in Estrichen mit EPS-Dämmschichten, nach dem Abschalten der Trocknungsgeräte, erwärmungsbedingt noch zu einer Feuchteumlagerung kommt.

Zur Vermeidung von Schimmelpilzwachstum darf die relative Luftfeuchte in den Kontrollöffnungen, nach der Trocknung – oder auch zu einem späteren Zeitpunkt – bei überlicherweise hier zu erwartenden geringeren Temperaturen, einen Wert von 70 % nicht überschreiten.

Weitere Informationen von I-O-K

Was versteht man unter Sommerkondensation?

Unter Sommerkondensation versteht man den Effekt der sich einstellt, wenn durch von außen eindringende, feuchtwarme Sommerluft (Außenluft) in kühlen Räumen (z.B. Keller- oder Souterrainräumen) die relative Raumluftfeuchtigkeit steigt. Im ungünstigen Fall kann dies dazu führen, dass es auf kühlen Bauteiloberflächen oder schimmelempfindlichen Materialien zur Schimmelbildung kommt.

Aus diesem Grunde gilt es, Sommerkondensationseffekte zu vermeiden.

Vereinfacht kann man sich dies ähnlich vorstellen, wie bei einer Flasche Wasser, die man aus dem Kühlschrank nimmt. Streicht feuchtwarme Raumluft (Außenluft) an der kühlen Oberfläche der Wasserflasche (kühle Bauteiloberfläche) vorbei, so kühlt sie sich ab. Da kalte Luft nicht so viel Feuchtigkeit aufnehmen kann wie warme Luft, steigt im Bereich der kühleren Bauteiloberfläche die relative Luftfeuchtigkeit an und es kommt im Extremfall zur Tauwasserbildung.

Da zur Schimmelbildung kein Wasser in flüssiger Form erforderlich ist, sondern relative Luftfeuchten von > 70 % ausreichend sind, besteht insbesondere in kühlen Kellerräumen, die in der warmen Jahreszeit von feucht-warmer Außenluft durchflutet werden, ein erhöhtes Schimmelpilzbildungsrisiko. Um dies zu vermeiden, sollte die relative Luftfeuchte in kühlen Kellerräumen (Räumen) gezielt reduziert werden. Erreichen kann man dies z. B. dadurch, dass man diese Räume insbesondere dann gezielt lüftet, wenn die Außenluft möglichst kühler ist als die Innenluft. Somit in der Regel in der Nacht oder früh morgens.

Häufig reicht dies jedoch nicht aus, um die relativen Luftfeuchten sicher zu reduzieren. Dann sind zusätzliche technische Maßnahmen notwendig, um die Luftfeuchten sicher in einem Schimmelpilz unkritischen Bereich zu halten (Stichwort: Gezielte Entfeuchtung).

Somit ist es wichtig, kühle Räume (z.B. Kellerräume; Souterrainräume) gezielt zu belüften. Ungünstig ist es, wenn Kellerfenster im Sommer dauerhaft in Kippstellung gehalten werden. Dies begünstigt in der Regel Sommerkondensationseffekte und erhöht das Schimmelbildungsrisiko.

Dabei ist zu beachten, dass es zu diesen Effekten nicht nur in Kellerräumen kommt. Sie können auch in anderen Räumen auftreten, die im Vergleich zu den angrenzenden Bereichen deutlich kühler sind, oder sich neben Räumen befinden, in denen häufig deutlich erhöhte Raumluftfeuchten zu erwarten sind (z. B. in kühlen Schlafzimmern, neben einem schlecht
belüfteten Badezimmer).

Zur Vermeidung von Schimmelbildung ist es sinnvoll, die Räume gezielt zu belüften und ein Thermohygrometer (Messgerät für Luftfeuchte und Temperatur) zu benutzten, um Sommerkondensationseffekten gezielt entgegenzuwirken.

Ferner sollten kühlere und somit für Schimmelbefall anfälligere Räume nicht so voll gestellt werden, damit die Luftzirkulation möglichst wenig behindert wird und kühlere Flächen nicht durch Inventar und Lagergüter von der erwärmenden Raumluft abgeschirmt werden.

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